Ruhrpottblick

Wandern am Rande des Ruhrgebiets – Landstreifer Diersfordter Wald

Fotocollage Diersfordt

Ahoi! Wir waren mal wieder in Wesel am Rande des Ruhrgebiets unterwegs und freuten uns darauf, die facettenreiche Landschaft des Diersfordter Waldes zu erkunden. Wie praktisch, dass es hier den Landstreifer Diersfordter Wald gibt – einen gut ausgeschilderten Rundwanderweg, der genau die schönsten Ecken dieser beeindruckenden Landschaft verbindet. 😃

Diese 15 Kilometer lange Rundtour kombiniert viele Wanderhighlights im Naturpark Hohe Mark – eine perfekte Gelegenheit, dem Alltagstrubel zu entkommen. Und für uns? Klarer Fall: Tapermodus aktiviert!Unsere Tour startet am Parkplatz Lindberg nahe der Kriegerdenkstätte Diersfordt. Von dort aus folgen wir den markanten Landstreifer-Wegweisern, die uns nach kurzer Zeit zum Wildgatter am Eingang Süd führen. Schon hier zeigt sich, warum diese Route so besonders ist – doch das Beste kommt erst noch!

Wandern auf der Hirschkäferroute und dem Moorerlebnisweg

Hinweis auf Hirschkäferroute
Die Rundwege sind sehr gut ausgeschildert.

Die gute Ausschilderung und das dichte Wegenetz lassen uns unbekümmert entlang des beeindruckenden Streckenverlaufs tapern. Der Winter hat hier längst seine Spuren hinterlassen und die Landschaft in ein karges Umfeld verwandelt. Doch nur auf den ersten Blick, denn Tier und Natur sind auch in der kalten Jahreszeit aktiv. OK, die Hirschkäfer lassen sich erst im Juni/Juli wieder sehen, aber dafür sind viele Vögel, wie der Buntspecht, sehr gut zu beobachten und ebenfalls zu hören.

TIPP: Die barrierearme Hirschkäferroute ist eine Rundstrecke von 4,3 km und lässt sich sehr gut mit dem Moorerlebnisweg kombinieren. Viele Infos findest Du im Blogbeitrag – Naturerlebnis Diersfordter Wald.

Baumelefant
Das flauschige Moos erobert den Fuß des Baumelefanten.
Wildbeobachtungsstation
Infotafeln am Wegesrand vermitteln interessantes Wissen.

Wir nutzten noch die Gelegenheit für einen kurzen Abstecher zur Wildbeobachtungshütte, bevor wir auf dem Moorerlebnisweg zum Großen Veen unsere Tour fortsetzten. Das Gebiet rund um Wild hoch 4 ist ein 350 Hektar großes Gelände und gleichzeitig Lebensraum für vier Hochwildarten. Unter dem Motto Wild hoch 4 kann man mit etwas Glück Wildschwein, Rothirsch, Damhirsch oder sogar Mufflons beobachten.

Beeindruckend, wie die Landschaft bei Wild hoch 4 noch wirkte – umso überraschender war der plötzliche Wechsel, als wir es hinter uns ließen. Vor uns breitete sich eine faszinierende Mischung aus Moor- und Dünenlandschaft aus, während die offene Moor- und Dünenlandschaft mit ihrer Weite und Lichtfülle einen völlig neuen Charakter offenbarte.

Großes Veen – Ein magischer Pausenplatz im Moor

Pures Naturvergnügen.

Auf sandigen Wegen erreichten wir die schutzwürdige Moorlandschaft Großes Veen. Auch der Hohe Mark Steig führt hierher, und wir nutzten die markanten Sitzgelegenheiten für eine kurze Pause. Hier kann man die Wanderseele so richtig baumeln lassen und den Rucksackproviant mit einem Bütterken in Ruhe genießen. Einfach nur die Stille beobachten und das Nichtstun wirken lassen 🙂

Naturpfad
Unterwegs auf Naturpfaden.

Kein Lärm, keine Hektik – nur das sanfte Rascheln des Windes im Moorgras und der Blick in die Weite. Einfach mal die Stille beobachten und das Nichtstun wirken lassen. 😊 Mit genug Abstand vom Alltag und bereit, den Entschleunigungs-Modus noch ein bisschen auszudehnen, machten wir uns schließlich auf den Weg – auf angenehmen Naturpfaden in Richtung Holzbohlenweg. Ein Abschnitt, der uns direkt ins Herz dieser urwüchsigen Landschaft führt: Auf Bohlen über das Moor zu schreiten, während sich das mystische Sumpfland unter uns erstreckt, ist ein Erlebnis, das man nicht vergisst.

Schon gewusst? Moore wie das Große Veen sind wertvolle CO₂-Speicher und einzigartige Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere – kein Wunder, dass der NABU diese Gebiete besonders schützt und für ihren Erhalt kämpft.

Über den Holzbohlenweg durch das Sumpfgebiet

Holzbohlenweg

Holzbohlenweg

Natürlich ist der Holzbohlenweg ein aussergewöhnliches Erlebnis und beliebtes Wanderhighlight. Umso mehr ist es wichtig, dass Besucherströme gezielt und trockenen Fußes durch das Sumpfgebiet geführt werden und die Natur geschützt bleibt. Nachdem wir die letzten Schritte über die schmalen Holzbohlen gesetzt hatten, öffnete sich vor uns eine völlig neue Szenerie.

Der Wechsel war fast surreal: Von der mystischen Moorlandschaft hinein in die weitläufige, sandige Dünenlandschaft der Stemkers Heide – einfach nur Wanderful! 😃Am Eingang Nord angekommen, verließen wir das beliebte Ausflugsziel und wanderten den Landstreifer-Hinweisen folgend gemütlich weiter durch eine halboffene Landschaft in Richtung „Schwarzes Wasser“.

TIPP: Startet am Eingang Nord mit einer Erkundungstour auf dem 2,3 km langen Naturpfad durch die beeindruckende Moorlandschaft.

Moorgebiet Schwarzes Wasser 

Das Naturschutzgebiet Schwarzes Wasser zählt zu den ältesten schutzwürdigen Arealen in Wesel.

Pausenplatz am Schwarzen Wasser
Am schwarzen Wasser die Seele baumeln lassen. Geht prima 🙂

Nach unserer Pause folgten wir dem gut ausgeschilderten Landstreifer-Rundweg, der uns entlang der Uferzonen dieses geheimnisvollen Weihers führte. Das dunkle Wasser, umgeben von urigen Bäumen und dichter Vegetation, verdankt seine Färbung einer dicken Torfschicht und den ausgewaschenen Stoffen aus dem Moorboden. Eine fast mystische Atmosphäre, die zeigt, wie einzigartig und empfindlich diese Landschaft ist.

Schritt für Schritt ließen wir das Ufer hinter uns und tauchten wieder in den Wald ein, wo der Weg uns langsam in Richtung unseres Ausgangsziels führte. Doch bevor wir den Tag ausklingen ließen, entschieden wir uns noch für einen kurzen Abstecher zum Schloss Diersfordt – eine wunderbare Gelegenheit, die Wanderung mit einem Hauch Geschichte zu verbinden.

TIPP:  Der 100 Hektar große Weiher lässt sich im ruhigen Tapermodus auf einem 2,3 km langen Rundweg umrunden – perfekt für eine kurze Auszeit inmitten dieser faszinierenden Natur.

Abstecher zum Schloss Diersfordt

Etwa 30 Gehminuten vom Parkplatz entfernt lohnt sich ein Abstecher zum Schloss Diersfordt. Informationen zur beschaulichen Schlossanlage findest Du auf den Seiten von Weseltourismus.

Adresse: Schloss Diersfordt – Am Schloß 3, 46487 Wesel

TIPP: Direkt in der Nähe lockt der Diersfordter Waldsee für ein weiteres Naturerlebnis.

Fazit

Was für eine Tour! Die Landstreifer-Route hat uns einmal mehr gezeigt, wie abwechslungsreich und faszinierend die Landschaft am Rande des Ruhrgebiets ist. Vom dichten Wald über weite Moorflächen bis hin zu sandigen Dünen – diese Wanderung hatte einfach alles.

Besonders beeindruckt hat uns die durchdachte Wegführung. Dank der hervorragenden Beschilderung konnten wir uns vollkommen auf das Naturerlebnis einlassen. Egal ob am Schwarzen Wasser, im Großen Veen oder auf dem Holzbohlenweg – jeder Abschnitt hatte seinen ganz eigenen Charme.

Auch die vielseitigen Einstiegsmöglichkeiten, machen die Route flexibel und ermöglichen spannende Kombinationen mit anderen Wanderstrecken. So kann jeder die Tour an die eigenen Vorlieben anpassen.

BuchTIPP: Lust auf noch mehr Wanderinspiration? Dann schau in unser Buch Wandern für die Seele. Naturpark Hohe Mark – hier findest Du weitere traumhafte Touren durch den Naturpark Hohe Mark. 

Die Strecke auf Komoot

Anfahrt Diersfordter Wald

Auto: Parkplatz am Ehrenfriedhof Kreuzung Mühlenfeldstraße / Lindenberg – 46487 Wesel
ÖPNV: Rheinlandbus 63 – Diersfordt

Weitere Hinweise

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Thomas Dörmann
Thomas ist Autor und Redakteur auf www.ruhrpottblick.de. Das Motto "Der Pott ist grün und bunt", steht dabei im Fokus seiner Blogbeiträge. Die Kombination von Industriekultur und Natur, sind ein wesentlicher Bestandteil seiner Berichterstattungen. Sein Buch "Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet", gibt viele Impulse für erholsame Stunden an schönen Orten im Ruhrgebiet.