Ruhrpottblick

Sommer in Dortmund – Drei schöne Orte zum Entspannen

Ausflugstipps Dortmund

Hallo zusammen!

Ich bin Ellen, die „Neue“ im Team Ruhrpottblick. Ich studiere seit Oktober 2020 Journalistik an der TU Dortmund und bin seitdem von meinem 118-Einwohnerdorf im Kreis Höxter ins Ruhrgebiet, in die Dortmunder Nordstadt gezogen. In diesem Blogbeitrag möchte ich mich mit meinen drei liebsten grünen Orten zum Entspannen, Natur genießen und Sport treiben rund um meine neue Heimat, Dortmund, bei euch vorstellen!

Mit Sicherheit werden diejenigen von euch, die im Ruhrgebiet geboren sind oder schon viele Jahre hier leben, diese Orte kennen – es sind also keine Geheimtipps. Vielleicht werfe ich als Zugezogene aber einen neuen Blick auf diese grünen Flecken, die euch dann (noch mehr) in ihren Bann ziehen. Und womöglich kann ich euch zu einem Ausflug in die größte Stadt des Ruhrgebiets animieren.

Ich bin eigentlich ein richtiges Dorfkind. Interessanterweise haben mich Wanderungen im Wald als Kind immer abgeschreckt. Heute, mit 20 Jahren, liebe ich es, Zeit draußen zu verbringen und mich zu bewegen. Egal, ob ich mich beim Joggen auspowere, am Wochenende Wanderungen unternehme oder mich abends mit einem spannenden Roman in die Sonne lege. Ohne Natur und ein bisschen Grün geht bei mir nicht mehr viel. Meine bisherigen Lieblingsorte für diese Aktivitäten möchte ich euch hier gerne vorstellen:

1. Der Fredenbaumpark

Fredenbaumpark Teich

Für den Besuch im Fredenbaumpark bieten sich gleich mehrere Parkplätze an: Nur wenige Meter entfernt von der Gaststätte Schmiedingslust befindet sich ein kleiner Parkplatz (die Straße heißt Westerholz). Weiter nördlich gibt es einen größeren Parkplatz, der direkt an der Mendesportanlage liegt. Falls auf diesen beiden Plätzen schon alles belegt sein sollte, lohnt sich ein Blick zum Ruderclub (An den Bootshäusern 11). Anfahrtsprobleme sollte es also eigentlich keine geben.

Im Fredenbaumpark verbringe ich besonders jetzt bei den warmen Temperaturen die meiste Zeit. Der 63 Hektar große Park liegt nur drei Kilometer entfernt von meiner WG. Morgens (gerne schon zu Sonnenaufgang) nutze ich die Ruhe im Park, um über die asphaltierten Wege zu joggen und richtig Tempo geben zu können. So früh begegnen mir nur wenige Menschen. Um also etwas für sich zu sein, bieten sich die sonnigen Morgenstunden im Park wunderbar an.

Der Fredenbaumpark ist für mich aber nicht bloß ein Park, durch den man joggt oder spazieren geht. Die großen Wiesen im Zentrum des Parks bieten sich für gemeinsame Treffen mit Freunden an. Hier kann man wunderbar picknicken oder sportliche Spiele wie Spike Ball spielen.

Entspannung im Park

An den zwei Teichen entspanne ich immer wieder gern nach einem stressigen Uni-Tag. Besonders der kleinere (weiter westlich im Park) lockt mich mit seiner kleinen, hölzernen Aussichtsplattform. Auch die vielen schattigen Plätzen unter den Baumkronen rundherum und das Plätschern des Wassers entspannen mich. Während des Corona-Lockdowns habe ich mich sogar immer mal wieder auf der großen Schaukel hängen lassen. Diese findet sich am Eingang des Parks aus Richtung des Klinikzentrums Nord. Wenn man erstmal erwachsen ist, geht man ja eigentlich nicht mehr schaukeln. Überraschenderweise, war das aber unglaublich befreiend. Womöglich genau das, was man bei den vielen gesetzlichen Beschränkungen im Lockdown brauchte.

Familientipps

Für Familien und Kinder bietet der Park mehr Unternehmungsmöglichkeiten als man denkt: Ein kleiner Hochseilgarten am Big Tipi , wo auch ein Streichelzoo stationiert ist, sowie eine Jugendverkehrsschule, die immer wieder Fahrradtrainings anbietet. Es gibt eine Minigolfbahn, einen Bootsverleih und Musikpavillon. Außerdem bieten eine Skaterampe, zwei Spielplätze, ein Basketball- und Volleyballfeld, eine Boule-Bahn, Tischtennisplatten sowie Grillplätze jede Menge Aufenthaltsmöglichkeiten.

Märchenwald?

An manchen Tagen erinnerte mich der Fredenbaumpark sogar an einen kleinen Märchenwald. Dann war ich so in Gedanken, dass ich hinter der Brücke am großen Teich wohl eher das verhexte Knusperhäuschen oder Rapunzels verwunschenen Turm erwartet hätte als die Gaststätte Schmiedingslust.

Warum ich immer wieder an Märchen denken musste, sind die Rhododendren gewesen, die in diesem Mai in ihrer vollen Pracht blühten. Sie tauchten viele Wege in ein zartes lilafarbenes Licht. Für eine hübsche Atmosphäre sorgt aktuell auch die umzäunte Blumenwiese, die sich am Eingang aus Richtung Klinik befindet. Ein Veranstaltungstipp im Park soll außerdem der Weihnachtsmarkt sein. Coronabedingt ist dieser 2020 ausgefallen, weshalb ich hierzu nichts Näheres sagen kann.

2. Der Dortmund-Ems-Kanal

Ruderclub Hansa

Ja, mir ist bewusst, dass der Kanal unweit des Fredenbaumparks liegt, aber dennoch ist dies ein weiterer meiner liebsten Orte rund um Dortmund geworden. Hier fühle ich mich schnell wieder ländlich und kann den Schatten der Großstadt entkommen und die Stimmung am Kanal genießen.

Unternehmungsmöglichkeiten

Am Kanal sitzt man meist nicht, um runterzukommen und zu entspannen, denn bei gutem Wetter ist hier viel los. Die jungen Menschen feiern das Leben. Einige Familien zieht es zu einer Fahrradtour an das Kanalufer. Vom Dortmunder Hafen gibt es einen Radweg links vom Kanal, der innerhalb des Ruhrgebiets 22 Kilometer bis zum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop führt. Auch für Spaziergänge außerhalb der Innenstadt bieten sich die Wege rund um das Ufer über die Feldwege an. Darüber hinaus befindet sich am rechten Ufer der Ruderclub Hansa, der auf dem Dortmund-Ems-Kanal trainiert.

Ein Abend am Kanal mit Freunden liefert Urlaubsstimmung und lässt vergessen, dass man sich eigentlich im „Kohlenpott“ befindet. Vom Kanal aus bietet sich ein grandioser Blick auf den Sonnenuntergang, der einem in der Stadt hinter den vielen Hochhäusern verwehrt bleibt. Ein leckeres Picknick und gemeinsame Spiele bringen dann den restlichen Ausgleich zum stressigen Alltag. Hierbei aber nie vergessen, den eigenen Müll wieder mitzunehmen und eigens zu entsorgen!

Schwimmen nur mit Vorsicht

Im Sommer lockt der Sprung in das kühle Kanalwasser. Diese Erfrischung ist aber nur mit Vorsicht zu genießen, denn immer wieder ertrinken Menschen in Badeseen, Flüssen und Kanälen. Allein vom 3. bis zum 17. Juni 2021 gab es sechs junge Todesopfer in NRW wie die Polizei NRW Dortmund am 18. Juni auf ihrer Facebook-Seite bekanntgab. Tipps zur Vermeidung solcher tragischen Unfälle gibt es hier.

3. Der Hengsteysee

Hengsteysee

„Endlich einmal richtig raus aus der Stadt“, dachte ich, als ich diesen wunderschönen grünen Fleck circa 15 Kilometer entfernt von Dortmund gefunden habe. Denn hier ist man wirklich in der Natur, umgeben von Wäldern, Böschungen und einigen Erhöhungen. Bisher wusste ich nicht einmal, dass kleine Berge im Ruhrgebiet existieren.

Kostenlose Parkmöglichkeit

Ich bin bereits einige Male bis zu dem Parkplatz gegenüber des „RoadStops“ gefahren (Hohensyburgstraße 169) und habe von dort verschiedenste Wanderungen unterschiedlicher Länge unternommen. Ich möchte allerdings keine exakte Wanderroutenbeschreibung geben. Es gibt so viele schöne Touren, da möchte ich mich nicht auf eine einzige festlegen, sondern lieber einzelne sehenswerte Orte rund um den Hengsteysee vorstellen.

Für die kleinen Spaziergänge

Für diejenigen, die womöglich „lauffaul“ sind, bietet sich die Hohensyburg als Aussichtsplattform über den Hengsteysee an. Hier kann man direkt mit dem Auto hinfahren und am Casino parken. Am Hang gibt es große Grünflächen, die zum Picknicken einladen und oben an der Ruine bietet ein Kiosk Snacks und Erfrischungen. Außerdem findet sich an der Hohensyburg eine Minigolfbahn.

Von der Hohensyburg führen verschiedene Wanderwege hangabwärts Richtung Wasser. Überquert man die Brücke über die Dortmunderstraße und wendet sich nach rechts, kann man ein langes Stück über den flachen Gehweg direkt am Wasser laufen, der auch als Fahrradweg ausgebaut ist. Auf dieser Strecke kommt man am Stadtstrand am Hengsteysee vorbei, eine einladende Bar, die mit sommerlichem Flair lockt.

Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es ebenfalls einen Weg direkt am Wasser entlang, der an der Villa Funcke vorbeiführt. Bis hierher würde ich die Wanderung wohl eher als Spaziergang beschreiben: Gemütliches Entlangschlendern am Wasser und sich dabei den Wind um die Nase wirbeln lassen.

Für längere Wanderungen

Ab der Villa Funcke führen dann mehrere Wege den Hang hinauf. Man läuft durch sattes Grün, bis man an unterschiedlichsten Stellen grandiose Ausblickpunkte erreicht (ein wenig Grundkondition ist hier erstmal erforderlich). Ein Tipp sind die Felskanzeln (Adresse: Dortmunder Straße 100), die nur zu Fuß oder mit dem Mountainbike zu erreichen sind. Von hier aus lässt sich auch das Kaiser-Wilhelm-Denkmal unschwer erkennen.

Wege durch den Wald gibt es auf der nördlichen Seite des Hengsteysees zur Genüge. Wer nicht an den steilen Abhängen entlanglaufen möchte, kann sich von dem oben genannten Parkplatz westlich wenden und wird keine zehn Minuten später in einem hübschen Wald landen, der einige Wege für Spaziergänge bereithält. Dort befindet sich das Wannebachtal, das sogar noch zu Dortmund gehört, aber nicht mit dem bevölkerten Ruhrgebiet zu vergleichen ist.

Wer am Hengsteysee eine kleine Wanderung unternehmen möchte, dem kann ich den Wanderweg rund um den Klusenberg empfehlen (mit der Kennung S3 gekennzeichnet). Es gibt noch viele weitere Wege, die sich schnell finden lassen, wenn man bei komoot oder outdooractive nach Touren rund um die Hohensyburg, den Hengsteysee oder den Klusenberg sucht. Ruhrpottblick-Redakteur Thomas hat die Hohensyburg mit ihren schönen Wanderwegen und nahegelegenen Ausflugszielen bereits ausführlich beschrieben. Hier könnt ihr euch weitere Inspiration für euren Ausflug holen.

Grün lässt entspannen

Eine Wanderung durch das Waldgebiet ist sehr zu empfehlen, um dem Großstadtlärm zu entkommen. Diesen Ausgleich habe ich besonders am Wochenende gebraucht, um die Energiespeicher für die neue Woche wieder aufzuladen. Der Kopf schaltet wunderbar ab, wenn man nicht mehr heulenden Sirenen und hupenden Autos, sondern Vogelgezwitscher und Blätterrascheln ausgesetzt ist.

Ich bin immer noch überrascht, wie grün Dortmund ist. Ein Ausflug bei sommerlichen Temperaturen an die oben genannten Plätze ist also jede Zeit wert. Ich persönlich freue mich einfach, dass ich meine geliebten Outdoor-Aktivitäten in meiner neuen Heimat nicht missen muss und bin gespannt, welche weiteren aufregenden Orte noch auf mich warten.

Ellen Waldeyer
Als angehende Journalistin träumt sie von spannenden Geschichten und Orten, die ihre Mitmenschen bewegen. Ellen ist aus einem winzigen Dorf im Weserbergland in die Metropole Ruhr aufgebrochen, um Journalistik an der TU Dortmund zu studieren. Ihre Naturverbundenheit und Unternehmungslust bieten ihr viele Ideen für den Ruhrpottblick. Darüber hinaus arbeitet sie als freie Mitarbeiterin für das Westfalen-Blatt im Kreis Höxter.