Beschauliche Zechenkultur, entlang am Wasser tapern oder doch lieber den Berg hinauf um die geniale Aussicht ins Ruhrtal zu genießen? Für die Stadt Essen, als „Grüne Hauptstadt Europas 2017“ ist das kein Problem, denn die erst kürzlich eröffnete Baldeneysteig Tour verbindet sehr viele Sehenswürdigkeiten. Ein perfektes Zusammenspiel von Natur und Kultur, erwartet die Wanderfreunde in einer beeindruckenden Ruhrtal-Landschaft.
Je nach eigenem Gusto und körperlicher Fitness können Outdoorbegeisterte selber entscheiden, ob sie die neue 27 Kilometer Baldeneysteig Tour in einem Wupp oder lieber in aufgeteilten Teilstrecken meistern. Es gibt viele Möglichkeiten, die interessanten Punkte zu kombinieren und eine Strecke selber auszuwählen.
Wir entschieden uns für folgende Kombination: Carl Funke Förderturm -> Entlang am Baldeneysee-> Ruine Isenburg -> Korte Klippe-> Carl Funke Förderturm
Übersicht
Baldeneysteig – Kleine Rundtour mit einem herbstlichen Farbrausch
Die Rundtour von knapp Acht Kilometern, war genau die richtige Wahl um die Gegend besser kennenzulernen. Ruhrpottblick war somit mal wieder auf Entschleunigungskurs. Entspannt konnten wir mit dieser Auswahl die Sehenswürdigkeiten, sowie den herbstlichen Farbrausch mit seinen gelbrotgefärbten Blättern genießen. Diesmal waren wir sogar zur besseren Orientierung mit einer Wanderkarte bewaffnet. Aber hey, glaubt mal ja nicht, dass wir uns dennoch nicht verlaufen könnten 😉
Mit einem Topwetter als Begleiter, gingen wir fröhlich gelaunt durch eine wunderschöne, bunte Herbstlandschaft um den grünen Glücksort in Essen zu entdecken.
Startbasis Förderturm Carl Funke
Für unsere Tour hatten wir uns den Parkplatz am Carl Funke Förderturm ausgesucht. Ein Glücksfall, denn ob vor oder nach der Wanderung bot sich eine Besichtigungsgelegenheit des Förderturms.
Entlang des Baledeneysees mit Blick auf die Villa Hügel
Vorab ein Blick auf die Karte. Die rote Markierung zeigt einen Teil der 27 km Baldeneystrecke und die Grüne Markierung den Ruhrpottblickweg von knapp 8 km.
Vom Parkplatz ausgesehen, ging es in verschiedene Richtungen. Da das Wetter aber sehr schön war, starteten wir am Ufer des Baldeneysees, in dem sich die Sonnenstrahlen in eine Glitzerwelt auflösten und fast an schöne Sommertage erinnerten. So taperten wir erstmal am Wasser entlang 😉
Erste Eindrücke entlang des Wassers
Fast sommerliche Verhältnisse, wenn man die Segler und Kajakfahrer auf dem Baldeneysee See beobachtet und dabei von der Sonne gewärmt wird, die noch kräftig den letzten Blättern einen buntgefärbten Sättigungsschub verabreicht.
Ach was herrlich, schön entlang des Wassers zu laufen und dann die Abzweigung aufwärts in Richtung Isenburg nehmen. Wer mag, kann natürlich auch zuerst zur Korte Klippe hochgehen und dann weiter zur Isenburg. Bleibt aber gehopst wie gesprungen. Lieber noch etwas im Relaxing Modus am Baldeneysee entlang gehen und den kurzweiligen Durst, an maritimen Flair stillen.
Farbrausch Teil 1
Endlich mal die bunte Blätterwelt in ihren vollen Zügen genießen, ohne dass diese gleich Aktionen, wie dem Laubsaugen oder Fegen zum Opfer fallen 🙂
Unterwegs in Richtung Ruine und dabei die goldenen Herbstfarben genießen.
Spürbar geht es aufwärts und die ersten Aussichtpunkte lassen schon erahnen, welcher prachtvolle Panoramblick auf uns dort wartet.
Die Isenburg Ruine mit perfekter Aussicht
Viele der Sehenswürdigkeiten entlang des Baldeneysteigs sind in unmittelbarer Nähe der Hauptroute und laden förmlich zu einem Abstecher ein. Besser immer etwas mehr Zeit für die normale Laufzeit hinaus einplanen. Für uns ging es weiter zur Isenburg Ruine, die natürlich nicht nur historisch sehr interessant ist, sondern auch einen perfekten Panoramablick bietet.
Folgende Bilder zeigen Teile der Isenburg Ruine und die schöne Umgebung in beachtlicher Höhe. Schnell ist erkennbar, dass die Wurzeln des Ruhrgebiets weit vor der Zeit von Kohle und Stahl reichen.
Durch die Altholzinsel zur Korte Klippe
Vorbei am Restaurant SchwarzeLene, gingen wir weiter durch den bunten Blätterwald und stießen auf einen Urwald bzw. einer Altholzinsel. Und wo sind die Dinos in dieser faszinierenden Jurassic Park Kulisse? Geschuldet dem Sturm ELA wird das beeindruckende Waldstück, geprägt von Totholz, sich selbst überlassen.
Die Korte Klippe , bietet viel Platz für ausgiebige Pausen und ist damit ideal, um die Seele baumeln zu lassen. Die lohnenswerte Sehenswürdigkeit, ist mit einer neuen Landmarke (Eine Beton-Stele) ausgestattet und sorgt mit ihren zwei Ebenen, oberhalb des Baldeneysees, für fantastische Ausblicke.
Oberhalb der Korte Klippe ist der Schellenberger Wald, der ebenfalls ein lohnenswertes Wanderziel ist. Nach einer kurzen Pause zogen wir weiter abwärts, durch den bunten Blätterwald in Richtung Ufer des Baldeneysees.
Farbrausch Teil 2
Nur eine Beschreibung fällt mir hier ein, der Pott ist grün und bunt 🙂
Zurück zur Ausgangsbasis am Carl Funke Förderturm
Beeindruckt von den Sehenswürdigkeiten und den Herbstimpressionen, der bunten Landschaft, gingen wir langsam zurück und erreichten das Ufer des Baldeneysees. Der entspannte Rückweg am Wasser, führte uns zu unserem Ausgangspunkt des Parkplatzes am Carl Funke Förderturm zurück.
Eine sehr schöne Tour, die gerade in der bunten Herbstzeit sehr zu empfehlen ist und Kultur mit Natur herrlich vereint. Eine mögliche Ergänzung wäre noch die Fahrt danach zur Villa Hügel.
Vieles ist möglich zu kombinieren und hängt natürlich von der eigenen Zeiteinteilung ab. Da lohnt sich wirklich vorab genau zu überlegen, welche Strecke man läuft und welche Attraktionen für die Ausflüge mit eingebaut werden können.
Kostenloser Flyer: Der Baldeneysteig – Wandern rund um den Baldeneysee Essen
Eine sehr gute Übersicht erhaltet ihr mit dem Flyer der Stadt Essen. Da sind alle Sehenswürdigkeiten, entlang der 27 Kilometer Hauptroute abgebildet. Hier geht es zum Flyer
Und bevor Ruhrpottblick im nächsten Jahr die 27 Kilometer Tour knackt, ist bereits demnächst eine weitere Teilstrecke am Baldeneysteig geplant. Hallo Fischlaken – wir kommen.
Also ab an die frische Luft, denn unser Pott ist grün und bunt 🙂
Weitere Hinweise
Anfahrt
- Parkplatz am Carl Funke Förderturm: Lanfermannfähre 40, 45259 Essen-Heisingen
- ÖPNV: Von Essen Hbf mit Bus 146 bis „Heisingen Baldeneysee“, danach sind ca. 5 Minuten Fußweg einzuplanen (Warm-up)
Tipps
- Festes Schuhwerk ist sehr zu empfehlen
- Ein Fernglass einstecken
- Info zum Projekt Baldeneysteig – Beschreibung mit Wanderkarten Download
- Einkehrmöglichkeiten auf der Tour – SchwarzeLene
- Info zur Zeche Carl Funke – Teil der Themenroute der Route Industriekultur
- Der Pott ist grün und bunt – Verfolgt Ruhrpottblick auf Instagram
Toller Bericht! Bin über Twitter drauf gestoßen. Es gibt schon echt schöne Ecken im „Pott“.
Liebe Grüße aus Limburg, Jörg
Hallo Jörg, vielen Dank für das Lob:) Viele Grüße nach Limburg und ein schönes WE. Thomas P.S. Der nächste Blogbeitrag ist bereits in der Einflugschneise.
Moin Thomas,
wie schon gewohnt, erneut ein Top-Blog mit ansprechender Beschreibung und wirklich Super-Bildern!
Klasse wieviel Energie und Mühe Du in jeden Deiner Blogs legst. Das erkennt, sieht und liest man!
Haben ja schon darüber gesprochen und mit diesem „schmackhaften“ Bericht ist ja eines klar:
Diesen Steig machen wir auf jeden Fall in 2018 und ich habe richtig Lust auf die vollen 27 km!
Gruß aus Hamburg
Thorsten
Moin Thorsten, vielen lieben Dank für Dein Feedback. Das nehme ich gleich mal für 2018 als guten Vorsatz, den Baldeneysteig in voller Länge zu erobern 🙂 Viele Grüße nach HH. Thomas
Hallo Thomas,
toller Bericht und ich bin beeindruckt von den wunderschönen Herbstbilder.
Danke! 🙂
Hallo Heike, freut mich das Dir mein Bericht und die Herbstbilder dazu gefallen 🙂 Der Herbst hat dieses Jahr alles richtig gemacht und unseren Pott, wunderbar grün und bunt verzaubert. LG Thomas